
Die richtige Piercingpflege.
Kurzgefasst
Do’s | Don’ts |
---|---|
Hände immer gründlich waschen und desinfizieren | Kein Alkohol, Teebaumöl oder Wasserstoffperoxid verwenden |
2× täglich sanft mit steriler Kochsalzlösung reinigen | Keine Cremes, Salben oder Make-up auf die Wunde geben |
Nach dem Reinigen trocken tupfen – fusselfrei | Kein Spielen oder Drehen am Schmuck |
Lockere Kleidung tragen, nichts darf reiben | Kein Schwimmen, keine Sauna in der Heilphase |
Kontrolltermin im Studio zur Schmuckanpassung wahrnehmen | Kein Küssen, Oralsex oder Reibung bei Oral- & Intimpiercings |
Hier findest du die wichtigsten Do’s & Don’ts für die Heilung deines neuen Piercings – kompakt, verständlich und direkt zum Start. Wenn du es ganz genau wissen willst (und das solltest du!), lies unbedingt weiter – weiter unten erklären wir dir die Pflege Schritt für Schritt, individuell angepasst an jede Piercingstelle. Dein Körper wird es dir danken.
Allgemeine Pflegehinweise
So pflegst du dein neues Piercing richtig
Du hast dein neues Piercing – und es sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch ganz besonders an. Jetzt beginnt die wichtigste Phase: die Heilung. Dabei kannst du aktiv unterstützen, dass dein Körper in Ruhe arbeiten kann. Die richtige Pflege macht hier den Unterschied.
Sauberkeit an erster Stelle
Bevor du dein Piercing berührst, solltest du dir immer gründlich die Hände waschen und desinfizieren. Jede unnötige Berührung bedeutet Stress für die Wunde – daher gilt: so wenig Kontakt wie möglich, so viel Sorgfalt wie nötig.
Reinigen mit Gefühl
Zweimal täglich reicht in der Regel aus. Ideal ist eine milde, sterile Kochsalzlösung (0,9 %) in Sprayform. Einfach aufsprühen, einwirken lassen und anschließend mit einem fusselfreien Tuch oder Gazetupfer sanft abtupfen. So werden Wundsekret und kleine Krusten entfernt, ohne die Haut zu reizen. Bitte verzichte dabei auf klassische Hausmittel wie Alkohol, Wasserstoffperoxid oder Teebaumöl – sie trocknen aus und verzögern den natürlichen Heilverlauf.
Bitte nichts drehen
So verlockend es manchmal auch ist – den Schmuck solltest du während der Heilung nicht bewegen. Kein Drehen, kein Rausnehmen, kein „Mal gucken“. Das Piercing muss in Ruhe bleiben, damit sich der Stichkanal ungestört verschließen kann. Auch wenn der Ersteinsatzschmuck anfangs etwas größer wirkt: er hat seinen Zweck, und dein Piercer wird ihn später passend kürzen oder austauschen.
Trocken halten, Luft lassen
Nach dem Reinigen solltest du das Piercing trocken tupfen – am besten mit einem sauberen Einmaltuch oder steriler Kompresse. Normale Handtücher sind tabu, denn sie können Bakterien übertragen oder fusseln. Lass außerdem möglichst Luft an die Stelle. Alles, was zu warm, feucht oder luftdicht abschließt, bremst die Heilung.
Besonderheiten je nach Piercingstelle
Piercings im Mundbereich
Piercings an Lippe oder Zunge brauchen etwas mehr Aufmerksamkeit. Spüle zusätzlich nach dem Essen, Trinken und Rauchen (wenn möglich bitte darauf verzichten) mit einer milden, alkoholfreien Mundspülung oder Salzwasserlösung. In den ersten Tagen hilft auch Kühlen – am besten mit Eiswürfeln oder kaltem Wasser – gegen die Schwellung. Achte besonders auf Sauberkeit im Mund und vermeide heiße, scharfe oder sehr salzige Speisen. Küssen und Oralverkehr sollten während der gesamten Heilphase ebenfalls pausieren.
Knorpelpiercings (z. B. Helix, Tragus, Rook)
Knorpel ist empfindlicher als Haut oder Weichgewebe – deshalb kann die Heilung hier mehrere Monate dauern. Gib deinem Körper diese Zeit. Achte darauf, nicht auf dem frisch gestochenen Ohr zu schlafen (ein Nackenhörnchen kann helfen) und meide Kopfhörer oder Mützen, die Druck ausüben. Auch hier gilt: sanfte Pflege, kein Drehen, keine Reibung.
Intimpiercings & Nippelpiercings
Diese Stellen sind besonders gut durchblutet und heilen meist zügig – wenn man sie gut behandelt. Trage atmungsaktive, lockere Kleidung und vermeide alles, was reibt, scheuert oder feucht bleibt. Auch hier ist in der Anfangszeit Verzicht angesagt: keine Intimkontakte, keine Pflegeprodukte wie Lotion oder Seife an der Stelle. Dein Piercer sagt dir genau, wann du wieder unbeschwert durchstarten kannst.
Bauchnabel & Oberflächenpiercings
Gerade beim Bauchnabel stört Kleidung oft unbewusst: Achte also auf weite Hosen und keinen Druck durch Gürtel oder Bund. Wenn du dich viel bewegst oder dich bückst, ist es besonders wichtig, dass nichts zieht oder klemmt. Schwimmen, Baden oder starkes Schwitzen solltest du für einige Wochen vermeiden – auch hier gilt: Geduld ist besser als Entzündung.
Piercing | Erste Abheilung | Abgeheilt |
---|---|---|
Ohrläppchen | 6–8 Wochen | ca. 4 Monate |
Knorpel (Helix…) | 3–4 Monate | 6–12 Monate |
Zunge / Lippen | 4–6 Wochen | – |
Bauchnabel | 3–6 Monate | bis 1 Jahr möglich |
Intim / Nippel | 2–4 Monate | ca. 6 Monate |
Jede Stelle braucht ihre eigene Zeit – und kein Körper heilt gleich. Hier ein grober Richtwert:
PiercingErste AbheilungVollständige HeilungOhrläppchen6–8 Wochenca. 4 MonateKnorpel (Helix...)3–4 Monate6–12 MonateZunge / Lippen4–6 Wochen–Bauchnabel3–6 Monatebis 1 Jahr möglichIntim / Nippel2–4 Monateca. 6 Monate
Wenn du dir unsicher bist oder etwas nicht so heilt wie erwartet, melde dich jederzeit bei uns. Lieber einmal zu viel fragen als einmal zu lange warten. Und vergiss deinen Kontrolltermin nicht – wir schauen gemeinsam, wie dein Piercing sich entwickelt und tauschen, wenn nötig, den Schmuck gegen ein passenderes Modell.
Wir sind für dich da – mit Erfahrung, Geduld und einem offenen Ohr.